Optimale Dimensionierung der Dachentwässerung

Tipps & Tricks

Die PREFA Anwendungstechnik steht Ihnen bei technischen Fragen stets zur Verfügung und hat oft nützliche Tipps & Tricks parat. Andreas Müllner erklärt, wie man eine optimierte Dimensionierung der Dachentwässerung mit vorgehängten PREFA Halbrund- und Kastenrinnen durchführt.

Optimierte Planung der Dachentwässerung: Basierend auf den österreichischen Normen und Regelwerken

Die Aktualisierung der österreichischen Norm ÖNORM B 2501 (Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke) brachte eine erhöhte Bemessungsregenspende (rd. 30 %) mit sich. Grund dafür ist die Anpassung des Bemessungszeitraumes von zwei auf fünf Jahre.

Daher können im Vergleich zu früheren Dimensionierungen größere Rinnendimensionen oder eine größere Anzahl an Abläufen erforderlich werden, um der ÖNORM zu entsprechen.

Besonders bei Sanierungen sind die Positionierungen der Rinnenkessel aufgrund der Kanalanschlüsse vorgegeben, welche eine Planung der Dachentwässerung laut ÖNORM B 2501 oftmals erschweren.

Die PREFA Anwendungstechnik hat ein ausgearbeitet und hat den Zweck, dem Anwender in leicht verständlicher Form bei den oft schwierig zu deutenden Normenvorgaben bei der Dimensionierung von PREFA Hängerinnen und Hängerinnenkesseln behilflich zu sein.

Tatsächliche Regenspende ermitteln

In der ÖNORM B 2501:2015 findet man im Anhang B eine Tabelle mit der Regenspende für die jeweilige Bezirkshauptmannschaft.

Die Regenspende im jeweiligen Bezirk spiegelt dabei immer den Höchstwert wider.

Der Datensatz für die Regenspendenwerte setzt sich aus einem Messpunkte-Gitternetz mit einer Rasterweite von ca. 6 × 6 km zusammen, welche vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft kostenlos auf der Website zur Verfügung gestellt wird

Dadurch können in den betroffenen Bezirkshauptmannschaften oftmals niedrigere Werte für die Bemessungsregenspende verwendet werden als die genannten Regenspenden im Anhang B der ÖNORM B 2501:2015.

Nehmen wir das Extrembeispiel Hallstatt im Bezirk Gmunden her:

Regenspende r5,5 = 618 l/(s*ha) - laut Tabelle Anhang B

Regenspende r5,5 = 400 l/(s*ha) - laut ehyd.gv.at

Ein Blick auf die Website ehyd.gv.at lohnt sich daher immer.

Regenspendenermittlung über die Webseite „ehyd.gv.at“:

Wir führen Sie Schritt für Schritt durch die Website ehyd.gv.at und zeigen Ihnen, wie Sie schnell zu der gewünschten Regenspende kommen.

Hochpunkt richtig setzen

Die Positionierung des Hochpunktes legt die zu entwässernde Grundfläche fest und beeinflusst maßgeblich die Bemessung der Rinne beziehungsweise des Rinnenkessels.

Anhand eines Beispiels wird verdeutlicht, wie sich die Positionierung des Hochpunktes bei der Rinnenberechnung auswirkt. (angenommene Regenspende = 600 l/(s*ha)).

Die gleichmäßige Aufteilung der zu entwässernden Grundflächen wirkt sich positiv auf die Optimierung der Rinnendimensionierung aus.

Nützliche Tipps bei der Dimensionierung der Dachentwässerung durch PREFA Anwendungstechniker Andreas Müllner

Rinnengefälle

Das Rinnengefälle spielt eine wichtige Rolle in der Dimensionierung der Dachentwässerung.

Gemäß ÖNORM B 3521-1 (Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen aus Metall, Teil 1: Bauspenglerarbeiten – handwerklich gefertigt) sind Hängerinnen grundsätzlich mit einem Mindestgefälle von 3 mm/m zu planen. (In besonderen Fällen dürfen diese auch ohne Gefälle geplant werden.)

Wird das Gefälle größer als 3 mm geplant, können die Bemessungstabellen für die Rinnendimensionierung im PREFA Infoblatt Dachentwässerung Österreich mit dem Umrechnungsfaktor (Tabelle 1 bis 8) multipliziert werden. Die dadurch erhöhten Werte wirken sich positiv auf die Ermittlung der Dachentwässerung aus.

Je höher das Gefälle wird, desto mehr an wirksamer Entwässerungsfläche kann entwässert werden.

Sämtliche Umrechnungsfaktoren beziehen sich ausschließlich auf PREFA Rinnensysteme.