Holzbauweise, Weidenfassade & Aluminiumdach

In Le Cellier, einer kleinen Gemeinde nahe Nantes im Westen Frankreichs, haben François Massin Castan und Clémence Mansons gemeinsam mit Vincent Laizet ihr eigenes Wohnhaus realisiert. Das Architekturbüro L’Atelier du Ralliement, bekannt für seine experimentellen Holzbauprojekte, schuf hier nicht nur einen persönlichen Rückzugsort, sondern auch ein architektonisches Statement für ressourcenschonendes und materialbewusstes Bauen. Sein Name „Toues Cabanée“ verweist auf die einfachen Plattbodenboote aus Holz, wie sie früher von Fischern auf der Loire genutzt wurden. Frei übersetzt bedeutet der Begriff „Hausboot“ oder „schwimmende Hütte“ und steht für Bauten, die ohne großen technischen Aufwand, mit geringem Budget und meist in Eigenregie entworfen und gebaut wurden. Diese Haltung diente dem Entwurf als konzeptionelle Grundlage.

Haus in Frankreich mit PREFA Dachschindeln in P.10 Nussbraun und Weidenfassade, umgeben von natürlichem Grün – nachhaltige Architektur und umweltfreundliches Design.

Bauen mit dem Bestand als Ausgangspunkt

Die Rahmenbedingungen für das Bauvorhaben waren alles andere als ideal. Das Grundstück liegt an einer steilen, vermoosten Felswand und wies ein gemauertes Gartenhaus mit einem verrosteten Gewächshaus auf. Ein Abriss kam nicht infrage, da das Baurecht an dessen bestehende Grundfläche gebunden war. Die Architekten entschieden sich für eine Weiterentwicklung des Bestandes. „Sich um das Vorhandene kümmern, bedeutet auch, eine Zukunft zu haben“, erklärt François Massin Castan. Die Mauern des früheren Gartenhauses wurden als Erdgeschoss erhalten, darauf entstand ein kompakter Neubau aus Holz.

Die beiden oberen Geschosse sind in Holzständerbauweise ausgeführt und mit Holzwolle gedämmt. Auch der Dachstuhl wurde in Holz konstruiert. Die Innenwände sind mit Seekieferplatten beplankt, wodurch eine reduzierte und warme Atmosphäre entsteht. Ein offenes Treppenhaus verbindet alle Ebenen miteinander. Diagonale und horizontale Holzträger übernehmen statische Funktionen und schaffen ein durchgehendes Raumkontinuum.

Nachtsicht eines modernen Hauses im Westen Frankreichs mit PREFA Dachschindeln in P.10 Nussbraun, großzügigen Dachfenster und nachhaltiger Weidenfassade

Gezielte Öffnungen, bewusste Materialwahl

Die ruhige, materialgeprägte Erscheinung des Hauses fügt sich harmonisch in die bewaldete Umgebung ein, als wäre es schon immer dort gewesen. Die Fenster sind gezielt gesetzt und umrahmen die umliegende Natur. Die Fassade ist mit Weidenmatten bekleidet, die über eine schwarze Dichtfolie montiert wurden. Diese Lösung ist kostengünstig, leicht ersetz- und reparierbar sowie ökologisch unbedenklich. „Wie baut man in Krisenzeiten? Und wir haben in der Baubranche aktuell Krisen mit steigenden Materialkosten, Lieferengpässen, geringeren Ressourcen und einem immer noch immens hohen Flächenverbrauch und ökologischen Fußabdruck“, vermitteln die beiden Architekten. Sie ergänzen: „Wir suchen nach einem less but better, also einer Art des Bauens, das bei geringem Budget und Aufwand wesentlich weniger Ressourcen verbraucht und mehr Qualitäten schafft.“ Auch künftig sehen sie Holz als zentrales Material ihrer Architektur.

Detailaufnahme eines Fensters mit modernem Aluminiumrahmen und Weidenfassade bei einem Haus in Frankreich – nachhaltiges Design mit PREFA Dachschindeln und natürlicher Umgebung.

Ein Dach, das Form, Funktion und Material verbindet

Gedeckt ist das asymmetrisch geneigte Satteldach mit PREFA Dachschindeln in P.10 Nussbraun. Die Farbgebung verbindet sich mit der Weidenfassade und der Umgebung. Das Material selbst ist robust, langlebig und wartungsarm, Eigenschaften, die das pragmatische Baukonzept unterstützen. Ein besonderes Detail ist das langgezogene Fensterband, das fast über die gesamte Dachbreite reicht und die Schindeloberfläche unterbricht. Die Umsetzung der objektbezogenen Sonderlösung stellte besondere Anforderungen an Planung und Handwerk. Philippe Iacono di Cacito von ID Couverture, verantwortlich für die Dacheindeckung, erklärt: „Mir ist der persönliche Bezug zu den Projekten wichtig.“ In enger Abstimmung mit den Architekten entwickelte er individuelle Anschlüsse, da ein experimenteller Holzbau wie dieser kein Standarddach erlaubt. 

Die Entwässerung wurde auf Wunsch der Hausherren unterschiedlich gelöst: Auf der Rückseite erfolgt sie über eine konventionelle Regenrinne, während auf der weithin sichtbaren Vorderseite keine Rinne vorgesehen ist. Die zurückspringende Fassade ermöglicht dies ohne technische Probleme. Auch der schmale Dachüberstand auf den Giebelseiten wurde bewusst ausgeführt. Er ist Wetterschutz für die Weidenfassaden und zeigt auch, dass bei aller Reduktion auf eine präzise handwerkliche Ausführung Wert gelegt wurde.

Bilder zum Download

Material: Dachschindel, P.10 Nussbraun

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Fotocredit: PREFA / Croce & Wir