Welche Anforderungen muss das moderne Dach erfüllen?: Zukunftsfähiger Dachaufbau
„Das Dach ist längst mehr als nur ein Witterungsschutz. Es wird zunehmend zum multifunktionalen Bauteil mit hohen Anforderungen an Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Ästhetik“, erklärt PREFA Produkttechniker Roman Tröstl. „Für Spengler und Dachdecker bedeutet das den Einsatz neuer Materialien, komplexere Aufbauten und einen ganzheitlichen Blick auf Konstruktion und Nutzung.“
Zwischen Nachhaltigkeit, Nutzen und Sicherheit
Ein modernes Dach und der zugehörige Dachaufbau müssen mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen, neben der Grundanforderung des Witterungsschutzes unter verschiedenen klimatischen Verhältnissen ist heute oft auch die Energiegewinnung mittels Photovoltaik oder Solarthermie eine zentrale Anforderung. Vorgaben zum Brandschutz und Schallschutz stellen weitere Anforderungen an die Gebäudehülle und den Dachaufbau. Entscheidend ist auch die geplante Nutzung – Dächer werden als Wohnraum (Dachausbau), Begrünungsfläche oder Aufenthaltsort (Dachterrassen) genutzt. Auch die nachhaltigen Aspekte sind wichtig, also ein geringer CO2-Fußabdruck und der Einsatz von langlebigen Materialien.
Der Dachaufbau – mehr als nur Dämmung
„Ein zukunftsfähiger Dachaufbau ist heute weit mehr als nur eine Kombination aus Dämmung und Eindeckung“, führt Tröstl fort. „Die einzelnen Schichten übernehmen immer häufiger Mehrfachfunktionen, sei es im Hinblick auf Feuchteschutz, Energiegewinnung, Schallschutz oder Befestigungssicherheit. Entscheidend ist das ideale Zusammenspiel aller Komponenten und Gewerke.“
Angepasste Verlegerichtlinien der Dachplatte
Mit der Fragestellung der Mehrfachfunktion hat sich auch PREFA auseinandergesetzt und die Lattung als Unterkonstruktion für PREFA Dachplatten kritisch hinterfragt. Somit sind die PREFA Dachplatten zukünftig auf vollflächigem Untergrund (Vollschalung oder gleichwertig gemäß nationalen Normen und Regelwerken) zu planen und zu verlegen.
Verlegung zukünftig auf vollflächiger Schalung
Die klassische Lattung, wie sie insbesondere früher bei PREFA Dachplatten verbreitet eingesetzt wurde, gilt in diesem Zusammenhang nicht mehr als zukunftsfähig – insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Integration von Energiegewinnungselementen (wie Photovoltaikmodulen oder Solarthermie) sowie Dachsicherheitseinrichtungen oder linearen Schneefangsystemen. Bei diesen Zubehörsystemen führt eine Verlegung der PREFA Dachplatten auf Lattung zu eingeschränkten Befestigungsmöglichkeiten, Mehraufwand in der Montage und höheren Kosten im Nachgang. Eine vollflächige Schalung bietet hingegen klare Vorteile bei der sicheren Befestigung und bei der flexiblen Nachrüstung moderner Systemkomponenten.
Auch die Möglichkeit, eine geeignete Trennlage unter der Dacheindeckung anzubringen, entfällt bei einer Lattung als Unterkonstruktion. Direkt unter der Dacheindeckung angeordnete Trennlagen können ebenfalls Mehrfachfunktionen erfüllen. Diese können z. B. bereits als Schutz der Holzkonstruktion während der Bauphase dienen, die Dacheindeckung sowie das Unterdach in der regensicheren Funktion unterstützen oder in Abhängigkeit der gewählten Trennlage auch die schalltechnischen Eigenschaften des Dachaufbaus verbessern.
Umfassende Sanierung empfohlen
Abschließend meint der erfahrene Produkttechniker: „Bei der Sanierung ist eine reine „Dachhaut-Erneuerung“ in der Regel nicht ausreichend. Wer zukunftsfähig sanieren will, muss tragfähige Untergründe schaffen, Energie- und Sicherheitsanforderungen beachten und die Montagelogik moderner Systeme verstehen. Nur so lassen sich langfristig funktionale, wirtschaftliche und sichere Dächer realisieren.“ Die Dacheindeckung der Zukunft ist ein Hightech-Bauteil mit vielen Funktionen. Für Spengler und Dachdecker bedeutet das: „Wer sich mit neuen Materialien, Techniken und Anforderungen auseinandersetzt, sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil – sondern gestaltet aktiv die Bauwelt von morgen mit.“
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